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Die Betriebshaftpflichtversicherung – für einen guten Start von Anfang an

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Erfahrene Selbständige und Freiberufler wissen es seit langem: Die Betriebshaftpflichtversicherung (BHV) ist ein wichtiger Teil des betrieblichen Risikomanagements und gehört somit von Anfang an in das Versicherungsportfolio eines Unternehmens.

Denn in Deutschland haftet nach § 823 BGB jedes Unternehmen, jeder Selbständige oder Freiberufler mit seinem gesamten Vermögen, wenn durch unternehmerische Tätigkeiten oder Produkte Dritte geschädigt werden. Eine Haftungsgrenze gibt es nicht, sodass besonders Start-up-Unternehmen bereits bei einem Schadensfall existenziell gefährdet sind. Denn Personen- oder Umweltschäden summieren sich schnell in die Hunderttausende.

Dazu ein Beispiel aus den Schadensakten eines großen deutschen Versicherers:

Ein neu gegründeter Handwerksbetrieb montierte in einem Einfamilienhaus ein fehlerhaftes Treppengeländer. Das 6-jährige Kind der Familie wurde schwer verletzt, als das Geländer an der schadhaften Stelle brach und der Junge ins Erdgeschoss fiel. Infolge der durch den Sturz eingetretenen Querschnittslähmung wird er lebenslang auf einen Rollstuhl und Hilfe angewiesen sein.

Die gesamten Regressforderungen der Eltern und Krankenkassen summierten sich auf mehr als 1 Million Euro, die von der BHV des Betriebes übernommen wurde. Ohne diese vorhandene Fundamentalversicherung hätte das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, die beiden Gründer wären ins finanzielle Desaster abgestürzt und die fünf Mitarbeiter arbeitslos geworden.

Was leistet die Betriebshaftpflichtversicherung?

Die BHV vereinigt in ihrer Funktionsweise die wesentlichen Elemente einer klassischen Rechtsschutzversicherung mit denen einer Haftpflichtversicherung. Denn die BHV schützt nicht nur das Unternehmen und den Unternehmer vor unkalkulierbaren finanziellen Belastungen im Rahmen eines gerechtfertigten Schadensersatzanspruches. Sie sorgt auch dafür, dass das Schadensopfer seine berechtigten Regressforderungen auch erstattet bekommt.

Schutzfunktion 1: Rechtliche Prüfung und Kostenübernahme

Wenn ein Dritter gegenüber einem Unternehmen Schadensersatzansprüche stellt, so prüft die BHV eingehend, ob diese Forderungen überhaupt gerechtfertigt sind. Kommen die BHV-Experten zum Ergebnis, dass dies nicht der Fall ist, so weisen sie diese Regressforderungen als unbegründet ab. Kommt es daraufhin zu einer rechtlichen Auseinandersetzung, so übernimmt die BHV die daraus resultierenden Kosten, etwa für anwaltliche Vertretung oder Gutachten.

Schutzfunktion 2: Erstattung der Schadensersatzansprüche

Stellen die BHV-Fachleute jedoch fest, dass die Schadensersatzansprüche gerechtfertigt sind, so erstatten sie diese an den Geschädigten. Allerdings nur bis zur maximalen Höhe der festgelegten Versicherungssumme, die deshalb dem betrieblichen Risikoprofil immer angepasst sein sollte. Nur so kann im Fall des Falles eine Unterversicherung vermieden werden, die dann trotz vorhandener BHV zur finanziellen Belastung für den Betrieb und damit für den Unternehmer werden kann.

Wie viel kostet eine Betriebshaftpflichtversicherung?

Wie viel eine BHV kostet, hängt zunächst einmal von der betrieblichen Risikosituation und der daraus resultierenden Versicherungssumme ab. Es ist einleuchtend, dass ein Handwerksbetrieb ein anderes Risikoprofil hat als eine Personalagentur, eine Entsorgungsfirma andere Risiken trägt als ein Beratungsbüro.

Diese unterschiedlichen Risiken gilt es dann abzusichern und die dazu passenden Deckungssummen zu vereinbaren. So vermeidet der Selbständige eine im Ernstfall existenzgefährdende Falsch- oder Unterversicherung. In manchen freien Berufen ist eine sogenannte Berufshaftpflicht, welche die spezifischen Risiken aus einer besonders verantwortungsvollen Tätigkeit absichert, vom Gesetzgeber ohnehin vorgeschrieben. Die betrifft z.B. Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater aber auch Versicherungsmakler.

Worauf sollte der Unternehmer beim Abschluss einer BHV achten?

Eine BHV ist für jedes Unternehmen eine Muss-Versicherung, gleich ob es sich um ein Start-up-Projekt oder einen bereits marktetablierten Betrieb handelt. Viele Versicherungsunternehmen bieten deshalb BHVs für Unternehmen an. Vergleichsportale im Netz zeigen schnell, welche Versicherungsgesellschaften für Selbständige oder Freiberufler die günstigsten Policen anbieten.

Eine optimale Worst-Case-Absicherung kann eine BHV aber nur dann gewährleisten, wenn Risikoanalyse und Versicherungssumme stimmig sind.

Der Extratipp heißt deshalb: Nicht nur auf die monatliche Beitragshöhe schauen, sondern sich als Selbständiger immer das Gesamtpaket ansehen. Ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem professionellen Versicherungsmakler kann hier zusätzliche Entscheidungshilfen bieten, damit aus einem möglichen Schadensfall nicht der Ernstfall für das Unternehmen wird.


Dieser Gastartikel stammt von Bastian Michel, der mit seinen Kollegen seit mehr als 10 Jahren Unternehmer in Versicherungsfragen berät.

Mit den Seiten www.betriebshaftpflicht-vergleich.biz und www.sigun.de hilft er Selbstständigen Haftungsrisiken, die durch ihre unternehmerische Tätigkeit entstehen, zu minimieren.


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